Abend 5, 22.12.20: Ergänzungen und Inspirationen zum klassischen Zeichnen und Malen / Präsentationen / Moodboards

Feedback zur letzten Einheit: Procreate und Krita - Potential?

Selinas Skizzen in Procreate

Ankündigung zum 2. Teil des Kurses

Details und den genauen Starttermin teile ich euch rechtzeitig mit, vermutlich 12. oder 19.1.21. Das müssen wir miteinander abstimmen.

DI : Malen und Zeichnen am iPad und Co - Vertieftes Tutorial zu Procreate. Das iPad nutzen im Entwurfs- und Skizzenprozess, aber auch als spontanes Skizzen-Werkzeug beim sog. Urban Sketching. Wir lernen grundlegende aber auch komplexere Arbeitsmethoden mit diesem ausserordentlichen Mal- und Zeichenprogramm kennen und wenden sie für das tägliche Skizzieren und Ideensammeln an.

Procreate Links:

Im Laufe der Feiertage werde ich hier im blog weitere Texte und Links zu Tutorials zu Procreate posten.

22.12.20: Ergänzungen und Inspirationen zum klassischen Zeichnen und Malen / Präsentationen / Moodboards:

Das für diesen Kurs vorgestellte Szenario geht von einem malenden, zeichnenden oder sonstwie designerisch kreativ arbeitenden Menschen aus, der ein Tablet, Smartphone und PC als weiteres

- Werkzeug zur Werkvorbereitung,

- zur Ideensammlung oder einfach auch als

- "auto-didaktischen Apparat" nutzt,

um Gedanken, Motive und Lernstoffe zu sammeln, bündeln und auf umsetzbare Ideen abzuklopfen.

Dazu ist das Multimedia-Werkzeug "tablet" optimal geeignet. Es hat auch nicht notwendig den Anspruch, die nicht synthetisierbaren Qualitäten des Analogen (Geruch, Schwerkraft, Anmutung, Haptik, Textur, Klang etc.) zu ersetzen. Im Gegenteil. Es macht das unbeschreiblich "Andere" des Analogen, des Haptischen, der Gerüche und der Unvorhersehbarkeit komplexer Kausalität der realen (Kunstschaff-) Welt umso kostbarer! Nichts in einem Algorithmus einer App ist so, dass etwas Ungeplantes "passiert" - was aber in einem Mal-, Zeichen- oder Bildhauerstudio durchaus und gerne auch hilfreich der Fall ist...

Das Tablet als digitale "Lernstube":

Als (auto-)didaktisches Werkzeug aber hilft ein Tablet unbedingt dabei, sich z.B. mit den klassischen Elementen einer üblichen künstlerischen Ausbildung auch vertiefter auseinanderzusetzen.

Die folgenden Apps geben dazu einen exemplarischen Überblick:

Anatomie, Menschenzeichnen:

Essential Skeleton

Link zur Website der Hersteller und Apple App-Store:

https://3d4medical.com/apps/essential-anatomy-3

https://apps.apple.com/de/app/essential-anatomy-5/id596684220

+ Eigentlich für den medizinischen Gebrauch produziert, geben die detaillierten 3D Ansichten in viele Schichten des menschlichen Körpers viel Seh- und Lernstoff, der auch für den Zeichnenden wichtig ist. Detaillierte Muskelaufbauten in allen denkbaren Lagen. Das Zusammenspiel von Aufbau und Aussenhaut.

- Keine Posen. Keine Ansichten von Muskelkontraktion, Verformungen, Bewegung.

Ist der Aspekt Pose aber wichtig, hilft an der Stelle dann eine App namens

Art Pose Pro

Herstellersite: http://www.art-pose.com/artpose.html

App-Store: https://apps.apple.com/ca/app/artpose/id836464625 , 3,49€

YouTube Tutorials: https://www.youtube.com/channel/UC2BNMlaF2mPkfy906OgBN9A

weiter, die in den anatomischen Details evtl. nicht so genau ist, dafür aber unzählige sinnvolle bis bizarre Posen liefert.

Die männlichen und weiblichen Figuren können nach eigenen Bedürfnissen bewegt, platziert und in Posen gebracht, in allen denkbaren Blickwinkeln betrachtet und beleuchtet werden. Das Interface ist etwas hakelig, aber man kommt nach einiger Übung damit zurecht. In Zeiten wie diesen wenigstens ein kleiner, digitaler Ersatz für die zur Zeit ausfallenden Aktzeichen-Stunden!

+ Persönlich anpassbar. Viele Posen. Etliche Komplexitätsvarianten. Beleuchtung, Perspektiven.

- Seltsame Bedienung an manchen Stellen,

Wer es klassisch mag und eine 3D Ansicht eines im 19.Jh gebräuchlichen Modells eines "Gehäuteten" (L'Ecorché in Wikipedia) zeichnen möchte, ist bei der App namens

L'Ecorche

richtig.

App-Store: https://apps.apple.com/us/app/lecorché/id515026024#?platform=ipad, 4,99€

+ Klassiker, 4 Darstellungsformen: Houdon, Eaton, Bammes, Skelett+Aussenkontur, beliebig dreh- und zoombar.

- Leider wenige Posen, keine Bewegung

Das einfachste und klassische Hilfsmittel zum Erfassen der Proportionen des menschlichen Körpers ist eine kleine, bewegliche Holzfigur, die es in etlichen Ausführungen im Künstlerbedarf gibt. (Gliederpuppe bei boesner: https://www.boesner.com/magnet-gliederpuppe-18367 oder gerstaecker z.B.)

Die App

Manikin

App-Store: https://apps.apple.com/de/app/manikin/id1020666956 (free - Full: 4,49€)

bringt diese Figur als voll bewegliche und in alle erdenkliche Posen biegbare Version in das iPad. Ein Spass alleine schon wegen der völligen Beweglichkeit in allen Gelenken, etwas, was der steifen Holzpuppe doch leider abgeht (versucht sie mal ordentlich hinzusetzen...).

+ Spassig. Alle erdenkliche Posen möglich. Animierbar. Bewegungsabläufe. 3D in allen Perspektiven.

STOPMOTION in a nutshell:

Aber trotzdem lässt sich mit Hilfe einer sog. "Stopmotion"-App auch eine steife Holzpuppe, eine Schere oder ein Spielzeugtier zum Tanzen bringen! Das haben wir an diesem Abend mit Erfolg probiert:

Stopmotion-Animationsapps:

Was ist Stopmotion und wie macht man eine Stopmotion-Animation?

Das YouTube-TutorialVideo bezieht sich zwar auf Stopmotion Studio, ist aber in seinen Tips auf alle anderen Apps übertragbar:

https://www.youtube.com/watch?v=_ppedXZHhE0&feature=youtu.be

Wir haben an diesem Abend iMotion erkundet, da ein einfaches und schnell lernbares Interface.

Demo. Erkunden, dann freie Arbeit:

Superkurze Animation einer Gliederpuppe vor einer improvisierten, selbsterstellten Kulisse.
Ziel: Kurzer Animationsfilm einer einfachen Handlung, Export der Animationsframes und Import in ein Mal- oder Zeichenprogramm.

Ein Nutzwert unter vielen anderen: Selbsterstellte plausible Figurationen und Bewegungsstudien, die als unterstützende Vorlagen in Zeichen- oder Illustrationsprogrammen dienen können.

Zusammenfassung:

Ein Tablet unterstützt methodische Arbeit an kreativen Ideen!

Der heute endende Kurs kann als Auftakt und Einstieg in eine unter vielen denkbaren Methoden der Arbeit an kreativen Ideen sein, die sich parallel zu den herkömmliche Arbeiten in Kunst und Design der digitalen Werkzeuge und deren Integration zu einem komplexen Werkzeugkasten bedient. Beides kann parallel erfolgreich eingesetzt werden.

Für statische, druckbare Präsentationen dieser Sammlungen sind die vorgestellten Programme ComicLife oder das Programm "Keynote" (apples powerpointartige Präsentationsapp) geeignet, schnell und übersichtlich Storyboards, Ideensammlungen (sog. Moodboards, Scrapboards und Materialcollagen) im Nu zur Verfügung zu stellen.

Hier treffen alle im kreativen Prozess entstandenen Skizzen, Skribbles, Sammlungen aufeinander und bilden Ausgangspunkte für Gestaltung und Kommunikation darüber in allen Bereichen von Kunst und Design.

(Beispiel für eine übergreifend nutzbare app: Comic Life (bereits in der Intro des Kurses vorgestellt, empfohlen für ein Storyboard oder Bildgeschichte)
Anhand eines kurzen Comic wird gezeigt, dass da noch mehr geht, als "nur" einen Comic zu gestalten: Text und Illustration, Diary, Montage, Collage und v.a.m.

MOODBOARD als "Abschluss und Sprungbrett" :

Ziel: Alle erstellten Übungen zu einer kleinen Erzählung über den Workshop zusammenführen.

Zum Ende des Kurses möchte ich euch die - freiwillige - Aufgabe stellen, eine Art "Abschlussarbeit" in Form eines Moodboard aus den Versuchen, Screenshots, Fotos, Skribbels über die persönliche Zielsetzung der eigenen, künftigen analogen und digitalen Arbeit anzufertigen. (Und ggf. in WhatsApp zu posten)

Ein Moodboard sammelt in erster Linie erst einmal nur Ideen, Eindrücke, Skizzen, Fundstücke, Schnipsel, Fotos und alles, was einem passend erscheint, um einer ersten, vagen Umkreisung einer Idee eine möglichst offene Form zu geben, die noch Gestaltungsspielräume lässt.

Ein MOODBOARD ist demnach so etwas wie eine Art visueller „mind map“.

Das Werkzeug "Moodboard" ist in analoger und digitaler Form eine wertvolle Unterstützung, Gedanken und Ideen im Fluss zu halten und nicht vorzeitig in eine endgültigen Form bringen zu müssen. Es können durch die vielfältigen visuellen Anreize neue Assoziationen und Re-Kombinationen entstehen, die immer wieder frische Ansätze und Lösungen einer Gestaltungsaufgabe generieren können.

Diese Methode ist in jedem Gestaltungsprozess von Textarbeit über alle Arten von Design bis zur Malerei und sogar Bildhauerei nutzbar und produktiv.

Es dient der Gedankensammlung und Motivation, hilft aber auch, sich und anderen verständlich zu machen, wie und was man zu gestalten beabsichtigt.
Ein Ort für wilde Träume und das Rauschen der Möglichkeiten also.

Moodboard (Wikipedia)

Beispiele (Text in houzz):

Moodboards aus verschiedenen Designbereichen:

- Die in den vergangene Stunden entstandenen Proben, Versuche, Skizzen, Gedanken- und Ideensammlungen, sowie die
- Sammlung von Entwürfen, Anspielungen, ggf. auch Vor-Bildern existierender Designs, Storyboards, Kunstwerke sollen Bestandteil des abschliessenden Storyboards sein, das als

- Comic oder Graphic Novel, als Sammlung von Fragmenten und Ansätzen die Erfahrung kreativen Arbeitens auf der Grenzlinie von analogen und digitalen Methoden beschreibt/demonstriert oder kritisch beäugt...

Anregungen für weitere mögliche Kurse (Apps, die ich evtl. noch nicht wahrgenommen habe. Alternative apps wie "Paper" ...)

- Wenn ihr auf eine App stoßen solltet, die in diesem Zusammenhang von Interesse sein könnte, bitte teilt diese mir über WhatsApp mit! Ich werde an dieser Stelle meine Funde sammeln, bzw. ggf. eine eigene Seite darüber anlegen, die alle behandelten Apps in einer Übersicht zeigt.

Eure Inputs sind also gefragt und willkommen!

"Werbeblock":

Meine Angebote 2021 sind in Vorbereitung:

MO: Zeichnen und Malen unterwegs / "Urban and Rural Sketching" / Naturzeichnen - vertieft. Potentielles Interesse? Siehe Kursbeschreibung Montagskurs: https://montagskurs.blogspot.com/2020/04/kurs-kursinhalt-und-teilnehmer.html > Live Zeichnen im Frühjahr / Workshops über WE und an Pfingsten 1 Woche.

Kurz zum Procreate Angebot: 5 Abende "Malen und Zeichnen am iPad und Co - Vertieftes Tutorial zu Procreate. Oder: Procreate - Von den Basics zur fortgeschrittenen Anwendung in Zeichnung und Malerei"

Potentielles Interesse?

MI oder DO: Grundlagen des Kopfzeichnens (oder ggf. andere Wochentag, je nach TN): 5-6 Abende. Theorie und Praxis zu Proportion, Anatomie, Räumlichkeit, Form und Einzelheiten des menschlichen Kopfes / Praktische Umsetzung in verschiedenen zeichnerischen und malerischen Techniken

MI : Malerei durch die Vergangenheit in die Gegenwart / Praktische Kunstgeschichte: Vom Barock zum Klassizismus (Ingres. Figur/Akt-Malerei des 18./19.Jh)Gedacht ist dabei an einen Block aus 5 maltechnischen, praktischen Vorbereitungen + hist. Hintergründe. Im Anschluß daran folgt ein Block von 5-6 rein praktischen (evtl. auch bereits hybride) Abenden, die die eigene Umsetzung eines Gemäldes zum Klassizismus/klass. Akt begleiten werden.

Ergebnisse der ersten Kurs-Runde:

Hans-Jürgen:

Selina:

Selinas Skizzen in Procreate

Kreatives Arbeiten digital und analog - Künstlerisches Arbeiten mit PC, Handy und Tablet

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